Bericht in der PNP am 6.11.2008

Der Regisseur sagt leise Servus

 

Festakt zum 25. Jubiläum der Theatergruppe „Die vom Reschndobl“ - Alfred Wimmer verabschiedet

Aidenbach. Bei der 25-Jahrfeier der Theatergruppe „Die vom Reschndobl“ inszenierte Alfred Wimmer seinen Abschied bühnenreif. Untermalt von dem Lied „Sag zum Abschied leise Servus“ klappte der Gründer, langjährige Vorsitzende, Ehrenvorsitzende und Regisseur seinen Regiestuhl zusammen und verschwand hinter der Bühne, während die Gäste stehend applaudierten. Zuvor hatte Wimmer im Rahmen des Festakts im Festsaal des Kirchenwirts an die Gründung der Theatergruppe erinnert, die ihn damals mit 100 Prozent der Stimmen zum Vorsitzenden gewählt hatte. Bis 1996 hatte er dieses Amt inne. Er blickte zurück auf die einzelnen Vorführungen, vergaß nicht, zu erwähnen, dass sich die Theatergruppe auch an Klassiker wie den Brandner Kaspar, den Geisterbräu, die Geier Wally, den Holledauer Schimmel und zuletzt die Pfingstorgel (mit immerhin 48 Mitwirkenden) gewagt habe. In diesen 25 Jahren habe sich immer wieder gezeigt, dass sich Qualität durchsetzt. Nicht zuletzt freute sich Alfred Wimmer über die erfolgreiche Jugendarbeit der Theatergruppe, „denn nur so kann ein Verein bestehen“. Zu Beginn der Veranstaltung, in dessen Verlauf immer wieder Peter Kretz in die Tasten und Sängerin Alexandra Bauer zum Mikrofon griffen, ehrten Vorsitzender Christian Biermeier, seine Stellvertreterin Heidi Spiel und Alfred Wimmer langjährige Mitglieder und Gründungsmitglieder. Ausgezeichnet wurden für 25 Jahre Sieglinde Wimmer und Walter Taubeneder, für 20 Jahre Wolfgang Joosz und für zehn Jahre Angela Gimpl. In seinem Grußwort bescheinigte Landrat Franz Meyer der Theatergruppe, stets einen hohen Maßstab angelegt und auf Qualität gesetzt zu haben, egal, welche Stücke sie dargeboten hat. Nie sei es nur um billige Belustigung gegangen, sondern man habe sich selbst einiges abgefordert, sei aber auch den unterschiedlichen Erwartungen entgegen gekommen und habe dem Publikum niveauvolle Unterhaltung geboten. Diese Qualität ziehe sich wie ein roter Faden durch die 25-jährige Geschichte des Vereins. Daraus habe sich ein Ensemble entwickelt, das aufeinander eingespielt und imstande sei, auch schwierige künstlerische Herausforderungen anzunehmen und zu bewältigen. Damit, so der Landrat, sei es dieser Theatergruppe gelungen, jene Bindung zwischen Theater und Publikum entstehen zu lassen, die für den Erfolg unerlässlich sei. Bürgermeister Karl Obermeier würdigte die Theatergruppe als dynamischen Verein, der sich um seine Zukunft keine Sorgen machen müsse. Was die Aidenbacher Laienschauspieler auf die Bühne bringen, sei keine antiquierte Volksbelustigung, sondern eine Alternative zu niveaulosen Massenproduktionen. Der Bürgermeister dankte in erster Linie dem „Theatermacher“ Alfred Wimmer, der die Theatergruppe „Die vom Reschndobl“ zu einer bedeutenden Einrichtung in der Region gemacht habe. 23 Aufführungen in 25 Jahren seien eine beachtliche Leistung. Diesem Lob schloss sich auch MdL Walter Taubeneder an: „Aidenbach wäre ohne die Theatergruppe ein Stück ärmer“. Aufgabe der 2. Vorsitzenden Heidi Spiel war es, die Laudatio auf den scheidenden Alfred Wimmer zu halten. Sein persönlicher Einsatz als Vorstand, Regisseur und vor allem seine schauspielerische Darstellung auf der Bühne seien nur schwer in Worte zu fassen. Ob charaktervolle Hauptrolle und skurrile Nebenrolle, jeder Darstellung habe er etwas Besonderes gegeben. Sein Gespür für die eigene Rolle habe er während all der Jahre auch allen anderen Spielern zu vermitteln versucht. Zum Jubiläum habe sich die Theatergruppe an das große Stück „Die Pfingstorgel“ herangewagt. Und wieder sei Alfred Wimmer mit ganzer Kraft und vollem Einsatz ans Werk gegangen, um mit seiner persönlichen Handschrift dem Jubiläum den nötigen Schliff zu geben. Darum sei man Alfred Wimmer zu großem Dank verpflichtet, sagte 2. Vorsitzende Heidi Spiel und überreichte zusammen mit Christian Biermeier einen Abschieds-Geschenkkorb. - ba